
Lehrlingswettbewerb: Sideboard geschindelt
2015, Februar
Beitrag von Lucas Schönbächler, Schreiner-Lehrling, Fachrichtung Möbel/Innenausbau
Sideboard geschindelt, Lehrlingswettbewerb "Alt und Neu"
Mit dieser Arbeit erzielte Lucas Schönbächler im Februar 2015 beim Lehrlingswettbewerb der Berufsschule Goldau von 14 Teilnehmern den hervorragenden 2. Platz.
In der Schule wurde uns Schülern die Teilnahme am Lehrlingswettbewerb schmackhaft gemacht. Nach der Planung des Wettbewerbsobjekts konnte sich jeder Lehrling selber entscheiden, ob er sein Glück versuchen möchte. Durch die sehr positive Unterstützung der Firma Schnüriger nahm ich mein Projekt in Angriff.
Herstellungsprozess
Beim Realisieren des Möbels ging ich strikte nach Arbeitsplan vor. Das Bestellen der Schubladenzargen und Auszüge war die erste Priorität. Danach wurde mit dem Zuschneiden der Spanplatten begonnen und das Massivholz für die Kanten wurde ausgehobelt.
Nachher widmete ich mich dem Kanten anleimen. Weil das Deckblatt von allen Seiten ersichtlich ist, gehrte ich die Kanten in der Ecke.
In der Zwischenzeit, in der der Leim trocknete, machte ich das Furnier bereit. Die Furnierfügemaschine war mir dabei eine grosse Hilfe. Mit der so genannten „Furniernähmaschine“ klebte ich das Furnier zusammen und brachte noch ein Furnierklebeband als zusätzliche Befestigung der Enden an.
Die Massivholzkanten machte ich mit dem Adler bündig. Danach kalibrierte ich die vorbereiteten Spanplatten mit der Zylinderschleifmaschine. Damit der Furnier auf den jetzt bereiten Platten klebte, verwendete ich Formaldehydklebstoff. Dieses Pulver wird mit Wasser angerührt und bindet mit Druck und einer Wärme von 80° Celsius ab. Nachdem der Furnier bündig zur Kante und die Oberfläche geschliffen ist, verputzte ich die fertigen Teile. Einige Zeit später nutete ich auf der Kehlmaschine die Fronten sowie die nachher anzuklebenden Leisten. Die Schubladenböden wurden noch gefälzt. Mit Federn verleimte ich die fertig zugeschnittenen Kanten.
Um die Zeit auszunutzen, fräste ich mit der Oberfräse das Schweizerkreuz in die Platte. Die auszufräsenden Flächen wurden angezeichnet. Die Grundierungsfarbe benutzte ich als Füller der rohen MDF-Flächen, damit die Oberfläche glatter wird. Von Zeit zu Zeit wurde die Front mit dem Schweizerkreuz farbig gestrichen oder mit der Spraydose besprüht.
Jetzt konnte ich mit den Verbindungen des ganzen Sideboards beginnen. Die Clamex ist dafür eine super einfache Sache. Sie funktioniert wie ein Lamello, kann aber durch ein Loch mit dem Inbusverschluss geschlossen und geöffnet werden.
Nachdem alle Verbindungen gestochen und die Schubladen fertig waren, baute ich das Möbel zusammen.
Die Schubladendoppel wurden gebohrt, bevor ich das Möbel wieder auseinander nahm. Danach konnte das Ganze mit den einzelnen Schindeln geölt werden.
Das Ölen erwies sich als sehr mühsam, weil beim Lärchenholz, trotz des vielen Schleifens, immer noch Holzfasern aufstanden. Beim Schindeln des Möbels war ich mit der Tischfräse, einem Heftklammergerät und mit Augenmass gut bedient. Die oberste Reihe wurde geklebt, damit keine Klammern sichtbar waren.
Die Produktion der Füsse integrierte ich in der Produktion der anderen Massivholzteile. So konnte ich sie am Schluss nur noch anschrauben und mit dünnem Filz bekleben.
Nach der Fertigstellung sieht mein Möbel nun so aus. Ich erreichte am Lehrlingswettbewerb in Lachen den 2. Rang von 14 Teilnehmern.